Die Vogelmiere, ein Tausendsassa!
Die Vogelmiere (Stellaria media) gehört zur Familie der Nelkengewächse und ist ein Mondkraut. Sie ist fast das ganze Jahr über verfügbar und hat schon so manchen Gärtner an den Rand der Verzweiflung gebracht, weil es schier unmöglich ist sie wieder los zu werden. Doch statt sie zu bekämpfen sollte man sich dieses wuchsfreudige Kraut zunutze machen. Die Vogelmiere weiß anscheinend, dass sie unverzichtbar ist und lässt sich deshalb auch nicht so leicht vertreiben.
Die Vogelmiere wächst bis zu 40 cm hoch und breitet sich teppichartig aus. Der Stängel ist dünn, weich und rund und hat eine Reihe mit Härchen, die sogenannte Haarlinie, worüber die Pflanze zusätzlich Wasser aufnehmen kann. Sie ist auch ein eindeutiges Erkennungsmerkmal gegenüber dem leicht giftigen Ackergauchheil. Die einjährige Pflanze gilt als Unkraut, weil sie besonders üppig auf unbearbeiteten Flächen wächst und sie nach kurzer Zeit wie ein Teppich bedeckt. Dabei ist sie eigentlich ein Labsal für den aufgerissenen, nackten Boden und verhindert die Erosion der Erde. Man kann sie als lebendige Mulchschicht betrachten.
Sie wächst unentwegt – sogar im Winter. Bei geringen Minusgraden keimt und treibt sie sogar unter einer Schneedecke und bedeckt dann frisch umgegrabene Beete und Felder, wenn der Schnee weggetaut ist.
Ihre Inhaltsstoffe: Eisen, Flavonoide, Gamma-Linolensäure, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Selen, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C
Sammelzeit: ganzjährig das ganze Kraut
Die Vogelmiere bringt pro Saison etwa 100.000 Samen hervor, mit ein Grund, warum Sie auch unter einer geschlossenen Schneedecke weiterwachsen kann. Allein diese Tatsache zeigt, dass dieses zierliche Kraut besondere Kräfte besitzt.
Aufgrund ihres hohen Anteils an Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen und Kalium ist sie gut für die Nerven, das Herz und die Blutbildung. Der hohe Saponin-Gehalt der Heilpflanze ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass Tees, innerlich und äußerlich angewandt, bei der Linderung von intensivem Juckreiz der Haut helfen können. Ebenso wohltuend sind die Schleimstoffe bei Husten. Die enthaltenen Vitamine A und C unterstützen bei Augen- und Hautleiden und stärken das Immunsystem. Äußerlich ist die Vogelmiere sehr wirksam bei offenen Schäden, Ausschlägen und Geschwüren. Mischt man ihn noch Spitzwegerich und Zinnkraut bei, so kann man damit große Erfolge erzielen.
Die Vogelmiere eignet sich prima als Salatgrundlage und übertrifft normale Kopfsalate mit dem Reichtum ihrer Inhaltsstoffe um ein Vielfaches. So hat sie neben vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen doppelt so viel Kalzium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie Kopfsalat. Vogelmiere wird in Kräuterquark, Kräuterbutter und Aufstrichen verwendet. Zudem passt sie hervorragend zu grünen Smoothies, sie ist mild und ganzjährig frisch verfügbar. Gekocht kann das Kraut wie Spinat zubereitet werden. Es eignet sich sowohl als alleiniges Gemüse, als auch kombiniert mit anderem Gemüse. Es passt zu Reis, Kartoffeln, Nudeln, auf Pizza, als Füllung und und in vielen weiteren Variationen – Vogelmiere ist einfach unglaublich vielseitig.