Das Erwachen der Natur hat jedes Jahr etwas Magisches. Die Tage werden länger, es wird langsam wärmer, die ersten Blüten zeigen sich und mit ihnen auch die Bienen und andere Insekten. Die Biene spielt dabei eine wichtige Rolle und ist zweifelsohne ein großartiges Wunder der Natur!
Jeder weiß, dass Bienen köstlichen Honig produzieren, doch das ist bei Weitem noch nicht alles! Auch wenn wir in den letzten Jahren oft vom Bienensterben gehört haben, ist vielen Menschen nicht bewusst, welche Bedeutung die Bienen für unsere Gesellschaft haben. Dieses kleine Tier hat einen beträchtlichen Einfluss auf das Leben des Menschen.
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.
Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
(Zitat Albert Einstein, 1949)
Ob das Zitat tatsächlich von Albert Einstein stammt, ist umstritten. Es gibt keine eindeutigen Belge dafür. Ebenso war die Zeitspanne von vier Jahren damals wissenschaftlich nicht berechenbar. Und dennoch hat man bereits vor mehr als 70 Jahren erkannt, welche Bedeutung die Biene für das Ökosystem hat – was die Menschen jedoch nicht davon abgehalten hat, den Lebensraum der Bienen und vielen Insekten nach und nach zu zerstören.
Seit mehr als 100 Millionen Jahren tragen Bienen als Bestäuberinsekten einen besonders großen Beitrag zu unserem Ökosystem bei. Bienen brauchen den Nektar der Pflanze als Nahrung zum Überleben und die Pflanzen brauchen die Bienen als Bestäuber, um ihre Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Westlichen Honigbiene bestäubt. Die anderen 20 Prozent von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten. Die Honigbiene ist nach Schwein und Rind das drittwichtigste Nutztier. Sie sichert uns die gewohnte Vielfalt an Nahrungsmitteln! Leider waren in den vergangenen 10 bis 15 Jahren signifikante Rückgänge bei Bienenvölkern zu beobachten. Gründe dafür gibt es einige: Etwa die moderne konventionelle Landwirtschaft, die Pflanzenschutzmittel und Pestizide einsetzt, der Klimawandel oder Viren und Bakterien wie die Varroamilbe. Ein vermehrtes Bienensterben kann sowohl beträchtliche ökonomische als auch ökologische Folgen haben.
Lasst uns also alle gemeinsam versuchen, bessere Lebensbedingungen
für Bienen und Insekten zu schaffen um somit auch
für uns die Vielfalt der Natur zu bewahren.
Wir Menschen können einen erheblichen Beitrag dafür leisten, dass unsere Bienen genügend und vor allem die richtige Nahrung finden. Bienenfreundliche Pflanzen bieten der Biene entweder Nektar oder Pollen. Nektar brauchen Bienen zur Ernährung für sich selbst und mit den Pollen füttern sie ihre Brut.
Welche Pflanzen sind besonders bienenfreundlich?
Ungefüllte Blüten von natürlich gewachsenen Pflanzen (also keine hybriden Züchtungen mit gefüllten Blüten), die zeitlich unterschiedlich blühen und so genügend Nahrung für die Bienen sicherstellen: Krokusse, Astern, Sonnenblumen, Hahnenfuß, Schafgarbe, Lavendel, Klee, Phazelia, Löwenzahn, Gemüsepflanzen wie Zucchini oder Kürbis, Kohl, Karotten und Zwiebeln, heimische Obstbäume und Beerensträucher, Wilder Wein und Efeu, Küchenkräuter, Goldlack, Liguster, Löwenmäulchen, Wandelröschen und Malvenarten sind nur einige.
Ein kurz geschorener Rasen, immergrüne Sträucher und hübsche Zierpflanzen sind zwar schön anzusehen, bieten unseren Bienen aber keine Nahrung. Nicht vergessen sollte man auf ausreichend viele Wassertränken mit Steinen und Stöcken, damit die Bienen nicht ertrinken! Auch mit einfachen Nisthilfen für die friedlichen Wildbienen kann jeder von uns einen kleinen Beitrag gegen das Bienensterben leisten. Morsches Totholz, Holzklötze, Balken, Markstängel oder dickere Äste können für Wildbienen eine Luxusherberge sein. Genauso beliebt sind fertige Insektenhotels vom Baumarkt.
Neben dem wichtigen Prozess der Bestäubung dürfen wir nicht auf die wertvollen Geschenke, die die Biene selbst produziert, vergessen: der gesundheitsfördernde Honig, das heilsame Bienenwachs, die immunstärkenden Pollen, das natürliche Antibiotikum Propolis oder das kostbare Gelée Royale.
Geben wir der Biene doch etwas für ihre Großzügigkeit zurück und helfen wir ihr, ihren und unseren Fortbestand zu sichern!