Was sind Adaptogene, wie fördern sie nachhaltig unsere Gesundheit und welchen Einfluss haben sie auf unsere sogenannten Volkskrankheiten?
„Adaptogene sind natürliche Bioregulatoren, die die Fähigkeit zur Anpassung an Umweltfaktoren erhöhen. Sie minimieren die körperliche Reaktion auf Stress, reduzieren die negativen Reaktionen während der Alarmphase und verringern die Erschöpfungsphase.“
So lautet nach der Entstehung des Begriffes „Adaptogen“ im Jahr 1940 die Definition von Adaptogenen seit den 1990er Jahren.
Adaptogene sind also Pflanzen, die unsere Fähigkeit zu erkennen, zu reagieren, und sich zu regenerieren, verbessern können.
Dabei dreht sich alles um unsere sogenannte „Stressachse“ (die Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-Achse – kurz HPA-Achse). Adaptogene reduzieren die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Zu viel Cortisol führt zu Infektanfälligkeit, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Angstzustände, Stimmungsschwankungen und Depressionen. Zu wenig Cortisol bewirkt Erschöpfung, Schwäche, Tagesmüdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, niedriger Blutdruck und Blutzucker oder Salzhunger.
Die obengenannten Symptome bzw. Krankheitsbilder haben sich bereits als sogenannte „Volkskrankheiten“ eingebürgert und haben bei vielen Menschen einen fixen Platz im Leben.
Mit Pflanzen die zu den Adaptogenen zählen, kann man hier ein wenig gegensteuern.
Um welche Pflanzen handelt es sich dabei?
Eines vorweg – wir sprechen hier vornehmlich von bei uns nicht heimische Pflanzen. Es gibt zwar so manches Pendant aus der Traditionell Europäischen Medizin dazu, die Wirkung ist jedoch wesentlich geringer als bei Adaptogenen. Wir stellen euch hier einige dieser Wunder aus der Natur vor:
GINSENG
Panax Ginseng, Panax quinquefolius
Ginseng gilt als Pflanze der Verjüngung.
Wirkung: stimuliert das zentrale Nervensystem, schleimhautberuhigend, antioxidativ, zellprotektiv für Nerven- u. Immunzellen, antitumoral, Herz-tonisierend, reduziert Cholesterin, hemmt neurodegenerative Prozesse, verbessert das Gedächtnis, kognitive Eigenschaften oder Alzheimer-Symptome, wirkt antidepressiv, tonisiert bei mangelnder Vitalität, Erschöpfung und Antriebslosigkeit
Verwendete Pflanzenteil: Wurzeln
Anwendung: Pulver- und Kapselform
KURKUMA
Curcuma longa
Kurkuma ist eine Arzneipflanze der traditionellen Medizin und wird in China, Indien und Iran verwendet. Die Pflanze hat ein komplexes pharmakologisches Spektrum.
Wirkung: antioxidativ, entzündungshemmend, immunmodulierend, neuroprotektiv, tumorhemmend, reduziert Depressionen und Angstzustände, erhöht die Resilienz gegenüber Stress, wirkt antidegenerativ – Parkinson, Alzheimer, Epilepsie, reduziert Schmerzen und Entzündungen, fördert das Einschlafen & die Erholung, reduziert oxidativen Stress, optimiert Lang- und Kurzzeitgedächtnis und reduziert Blutdruck und Cholesterinspiegel.
Verwendete Pflanzenteil: Rhizom.
Anwendung: Pulver- und Kapselform
TULSI
Ocinum sanctum
Das heilige Basilikum – wächst übrigens auch bei uns hervorragend – ist eine heilige Arzneipflanze im Ayurveda.
Wirkung: antibakteriell, antidepressiv, antioxidativ, antiviral, auswurffördernd, beruhigend bei „Brain Fog“, negativen Gedanken, Gedächtnisstörungen, ADHS, kann Symptome bei Demenz und Alzheimer reduzieren, entzündungshemmend, schmerzreduzierend, tonisiert Herz & Magen-Darm-Trakt, zellprotektiv, reduziert DNA-Schäden, krebshemmend und antitumoral bei Haut-, Lunge-, Brustkrebs, reduziert Blutdruck und Cholesterinspiegel
Verwendete Pflanzenteil: Blätter
Anwendung frisch, Tinktur, Pulver, Kapseln.
ASHWAGANDHA
Withania somnifera
Ashwagandha ist eine Pflanze aus der ayurvedischen Medizin.
Wirkung: Sie verjüngt, regeneriert, wirkt lebensverlängernd, erhöht die intellektuellen Fähigkeiten, reduziert Schmerzen, Entzündungen, Angstzustände, Hyperaktivität, ADHS oder Zwangsstörungen. Es wirkt neuroprotektiv, fördert Einschlafen & Erholung, reduziert oxidativen Stress, optimiert das Lang- und Kurzzeitgedächtnis, wirkt blutzuckersenkend, reduziert Blutdruck und Cholesterinspiegel oder stimuliert das Immunsystem.
Verwendete Pflanzenteil: Extrakte aus den Wurzeln, Blättern, Frucht
Anwendung: Pulver- und Kapselform
Die vielfältigen Eigenschaften der oben beschriebenen Adaptogene verdeutlichen, wie kraftvoll die Natur unsere Gesundheit unterstützen kann. Bei bestehenden Beschwerdebildern sollte die Anwendung mit Hilfe eines Therapeuten oder Arztes erfolgen. Die zehn wichtigsten Adaptogene findest du auf unserem Blog – es lohnt sich, ein wenig mehr über diese Wunder der Natur zu erfahren!
JIAOGULAN
Gynostemma pentaphyllum
Jiaogulan ist Heilmittel aus der Traditionell Chinesischen Medizin
Wirkung: verjüngend und regenerierend, reduziert Cholesterol, reduziert chronische Müdigkeit, wirkt entgiftend, antihistaminisch und entzündungshemmend, zellprotektiv für die Gehirnzellen, verbessert die Blutzirkulation und die Fließeigenschaften des Blutes, wirkt antitumoral in Kombination mit Ginseng
Verwendete Pflanzenteil: Wurzeln und Blätter
Anwendung: frisch, Extrakte, Pulver, Kapseln
REISHI
Ganoderma lucidum
Gehört zu den ältesten therapeutischen Pilzarten und wird in der TCM als lebensverlängernd erachtet.
Wirkung: antioxidativ, herztonisierend, Cholesterin senkend, neuroprotektiv – „Nervenbooster“, fördert die Bildung neuer Gehirnzellen, optimiert die Aktivität des Nervensystems, wirkt antidepressiv, entzündungshemmend, schützt Herz und Blut,
ist hormonregulierend und immunsystemtonisierend.
Verwendete Pflanzenteil: ganze Pflanze
Anwendung: Pulver, Tinktur
ROSENWURZ
Rhodiola rosea
Wurde In China als Geheimnis für ein langes Leben erachtet.
Wirkung: antidepressiv, neuromodulierend, antiinflammatorisch, antioxidativ, stimmungsaufhellend, angstlösend, zellprotektiv, erhöht die Resilienz gegen freie Radikale, herzschützend bei kardiovaskulären Erkrankungen, reguliert Blutdruck, reduziert Blutfette und Blutzucker, entgiftend und entzündungshemmend bei rheumatoider Arthritis, kann antitumoral wirken.
Verwendete Pflanzenteil: Wurzeln
Anwendung: Pulver, Tinktur, Kapseln
SAFLOR-BERGSCHARTE
Rhaponticum carthamoides
Wird in der russischen, mongolischen und chinesischen Medizin als traditionelle Arzneipflanze und Tonikum verwendet.
Wirkung: immunmodulierend, antioxidativ, antitumoral, neuroprotektiv, erhöht die physische und psychische Stressresistenz, entzündungshemmende und antioxidative Effekte,
tonisierend für Gehirn, fördert die Bildung von Gehirnzellen, schützt die Neuronen vor oxidativen Stress, kardioprotektiv, blutreinigend, blutzuckersenkend, reguliert Bluthochdruck
Verwendete Pflanzenteil: Wurzeln
Anwendung der Wurzel als Pulver, Tinktur, Kapseln
SÜSSHOLZ
Glycyrrhiza glabra
Wurde bereits in der Antike in der Medizin als harmonisierende Pflanze verwendet.
Wirkung: antiviral, antihistaminisch, antioxidativ, antitumoral, schützende Wirkung gegen entzündliche Autoimmunerkrankungen, herzschützend bei kardiovaskulären Erkrankungen, reguliert Blutdruck, reduziert Blutfette und Blutzucker, schützt die Gehirnzellen vor oxidativen Prozessen, vorbeugend krebshemmend, reduziert Zell- und DNA-Schäden.
Verwendete Pflanzenteil: Wurzeln Anwendung: Pulver, Tinktur, Kapseln
Die vielfältigen Eigenschaften der oben beschriebenen Adaptogene verdeutlichen, wie kraftvoll die Natur unsere Gesundheit unterstützen kann. Bei bestehenden Beschwerdebildern sollte die Anwendung mit Hilfe eines Therapeuten oder Arztes erfolgen.