Vom Erinnern und Loslassen
Bei den Kelten war Samhain der Beginn eines neuen Jahres – es ist also das erste Fest im keltischen Kalender. Ein neuer Zyklus beginnt, die Natur zieht sich zurück und durch dieses LOSLASSEN kann Neues entstehen. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor und das Leben wird ruhiger und spielt sich vor allem drinnen ab.
Samhain ist ein Mondfest und ist der Göttin Holle gewidmet, der Erdgöttin des Totenreiches. Sie wacht über die Verstorbenen und heißt sie willkommen. Lug der keltische Gott, begibt sich jetzt in die Erde zurück und ihm folgt die Göttin Morrigan. Sie steht im Glauben der Kelten für die Behütung der Seelen und Samen von Mensch, Tier und Pflanze.
Was feiern wir an Samhain?
In der Nacht von Samhain sind die Tore zur Anderswelt weit geöffnet. Samhain bedeutet auch Vereinigung. In den Zwischenräumen von altem und neuem Leben ist alles möglich. Nur durch Sterben, durch den Tod kann neues Leben entstehen. Samhain ist ein Fest zu Ehren unserer Ahnen, der Verstorbenen. In dieser Nacht schwärmen die Totengeister aus und betteln um kleine Gaben und Speis & Trank. Wenn man ihrer Bitte nachkommt segnen sie die Lebenden, wenn nicht, dann spuken sie und spielen uns Streiche. Man stellte Lichter in ausgehölten Rüben vor das Haus, damit die Ahnen in dieser Nacht nach Hause finden bzw. unerwünschte Geister fernbleiben. In den Häusern wurden am Tisch Plätze für die Verstorbenen freigehalten bzw. wurde auch für sie gedeckt.
Wie können wir Samhain feiern?
Durch die Christianisierung entwickelte sich das ursprünglich irische Samhain zu „Halloween“ das von „All Hallows Evening“ also Allerheiligenabend oder die Nacht vor Allerheiligen kommt. Kinder, die verkleidet von Haus zu Haus ziehen und um „Süßes oder Saures“ betteln gehören zum Fest ebenso wie beleuchtete Kürbisse, die vor den Häusern stehen. Heute sind es die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen die gefeiert werden. An diesen Tagen werden die Gräber der Angehörigen besucht und der verstorbenen Ahnen gedacht. In der evangelischen Kirche wird am 31. Oktober der Reformationstag gefeiert und man erinnert sich, dass Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zur Reform der Kirche in Wittenberg veröffentlicht hat.
Du kannst die folgende Fragen stellen:
- Was hat keinen Platz mehr in meinem Leben und darf losgelassen werden?
- Was darf in mir sterben, damit Neues kommen kann?
- Welche meiner Ahnen unterstützen mich?
Mit wunderbaren Ritualen unserer Ahnen gedenken
~ Ehre deine Ahnen, die den Grundstein für dein SEIN gelegt haben. Höre hier auf dein Bauchgefühl! Fühlst du dich zu einem deiner Vorfahren besonders verbunden? Oder möchtest du zum Friedhof gehen und ein Grab besuchen? Vielleicht möchtest du aber auch einfach nur in Erinnerungen schwelgen und diese Verbindung zu deinen Ahnen auf diese Art und Weise spüren. Es ist wichtig sich zu erinnern woher du kommst und – falls notwendig – Frieden zu schließen mit deiner Ahnenlinie. An Samhain kannst du dir bewusst Zeit nehmen, dich an deine Ahnen zu erinnern, mit ihnen zu sprechen und gute Wünsche auszusenden. Zünde eine Kerze an und danke ihnen, dass sie ein Teil deines Lebens sind.
~ Entfache ein Feuer – notiere deine Sorgen, Ängste oder Gedanken, all das was du LOSLASSEN möchtest auf ein Blatt Papier. Du kannst das Blatt zusammenfalten oder -rollen, gerne auch mit Pflanzen schmücken. Dann übergib es dem Feuer und stelle dir vor wie all deine Sorgen und Ängste, all das Belastende in deinem Leben, verbrennt.
~ Du kannst eine Ahnenräucherung machen – mische dazu Beifuß, Engelwurz, Wachholder, Rosmarin und Fichtenharz. Die Räucherung bietet Schutz und unterstützt die Begegnung.
~ Kürbis schnitzen
~ Gerne kannst du auch Opfergaben bereitstellen für die Naturwesen, für deine Ahnen.
~ Das alte Jahr verabschieden – werde dir bewusst was gehen darf um Platz für Neues zu schaffen. Schließe Frieden mit der Vergangenheit und stärke deine eigenen Wurzeln. Das kannst du auch sehr gut in der Natur erleben. Nimm dir Zeit – beobachte das Sterben in der Natur. Sieh wie einfach es für die Pflanzen und Bäume ist die Blüte und das Blatt loszulassen. Und erinnere dich, dass nur durch Loslassen, das Sterben Neues entstehen kann und darf.
Fühle die Verbundenheit zur Natur, zu dir und deinen Ahnen
Zu Samhain tanzen die Ahnen in dunkler Nacht
und die Göttin zu neuem Leben erwacht.
Die Schleier sind dünn in dieser Zeit,
wenn Lebensmagie und Tod sich vereint.
Schenk der Göttin deinen Dank
entfach das Feuer, genieß Speis und Trank
Wenn die Stunde hat zwölf geschlagen,
kannst du das Orakel befragen.
Verbinde dich mit der Magie dieser Nacht
loslassen, dich finden, bis der neue Tag erwacht.
(Autor unbekannt)
Wir wünschen dir erfüllende Begegnungen und Loslösungen!
Alles Liebe,
Angelika & Silvia